Auszüge aus Briefen, die das Wohnungs- bzw. Sozialamt erreichten.
Ich habe den Rheumatismus und ein Kind von 4 Jahren, was auf die
Feuchtigkeit zurückzuführen ist.
Ich möchte eine Wohnung angewiesen bekommen, da ich großen Heiratsdrang in
mir verspüre.
In dieser Wohnung kann ich nicht bleiben, da ich dauernd der Sittlichkeit
ausgesetzt bin.
Ich habe eine Tochter und 4 Söhne und wir sind alle so beschränkt, daß wir
nur 2 Betten aufstellen können. In einem Bett schlafen die Jungens, in dem
anderen meine Tochter und ich, was schon gegen das Zuchthaus ist.
Ich bin seit 2 Monaten verheiratet und habe noch keine Familienwohnung.
Meine Frau ist in anderen Umständen. Nun frage ich Sie, "Muß das sein?". Die
Ursache ist darauf zurückzuführen, daß hier der Hausherr seine Spitze gegen
meine Frau richtet.
Ich muß Sie bitten, mich innerhalb von 8 Tagen zu befriedigen, sonst muß ich
mich an die Öffentlichkeit wenden.
Mein Mann macht keine Geschäfte mehr, wenn er mal eins macht, dann sind es
nur Tropfen auf den heißen Stein.
Hiermit stelle ich einen Antrag auf ein Bett mit Inhalt.
In der Kammer schläft meine Tochter und über ihr die Gasuhr. Dieselbe kommt
in einem Monat nieder. Nun frage ich: "Wohin mit ihr?".
Frau Müller läßt dauernd ihr Wasser mit lautem Getöse laufen. Ich bitte,
einen Mann zu schicken, der Abhilfe schafft.
Mein Mann braucht dringend eine neue Hose für seine Tätigkeit als Musiker,
da er in der alten keine Musik mehr machen kann.
Gegenüber von uns ist ein Heim für gebärende Mütter. Eine Gebärmutter lag im
Fenster und winkte mir freundlich zu.
Der Beamte, der meine Kohlen abgelehnt hat, soll mal im Winter bei mir
schlafen, damit er fühlt, was für ein kaltes Loch ich habe.
Ich, 72 Jahre alt, meine Frau 68, wir haben 9 Kinder gezeugt und tun unsere
Pflicht noch heute, aber bei dem Schnee und der Kälte ist es ohne Schuhe
nicht mehr möglich.
Ich bitte dringend, mir einen Elektriker zu schicken, sonst muß ich in der
nächsten Nacht wieder die Kerze nehmen.